VERANSTALTUNGSREIHE
Offene Gesellschaft?!?
„Wir leben in einer Welt der Ungewissheit. Niemand weiß genau, was wahr und was gut ist. Darum müssen wir immer neue und bessere Antworten suchen. Das geht aber nur, wenn der Versuch und Irrtum erlaubt sind, ja ermutigt werden, also in einer offenen Gesellschaft. Sie, wenn nötig, zu verteidigen und jederzeit zu entwickeln, ist daher die erste Aufgabe.“ Ralf Dahrendorf, 2009
„Verschiedenheit ist kein Grund zur Ausgrenzung und Ähnlichkeit keine Voraussetzung für Grundrechte. – Das bedeutet, dass wir uns nicht mögen müssen! Wir können einander merkwürdig, sonderbar, altmodisch, neumodisch, spießig oder schrill finden, solange wir die Grund- und Menschenrechte auf alle Menschen anwenden!“ Carolin Emcke Frankfurt 2016
„Dass Freiheit eine Zumutung ist – das ist in der Tat unzweifelhaft, und es ist die Ursache dafür, dass freiheitliche Gesellschaften grundsätzlich gefährdet und angreifbar sind. Das 20. Jahrhundert hat uns darüber eindringlich belehrt, und auch darüber, dass Offenen Gesellschaften nur dann existieren können, wenn sie durch ein politisches Gemeinwesen getragen werden, das für sie kämpft.“ Harald Welzer 2016
An sechs Samstagen in 2018 lädt die Veranstaltungsreihe „Offene Gesellschaft“ Interessierte ein, gemeinsam über eine „offene Gesellschaft“ in unserem Leben und unserer Stadt nachzudenken, darüber zu reden und Ideen für den Alltag zu entwickeln. Die Kölner Trinitatiskirche bietet dabei einen ungewöhnlichen Ort, an dem sich Menschen, Ideen und Gedanken begegnen können. Das Konzept der sechs Samstage „Offene Gesellschaft“ lehnt sich an den partizipativen theaterpädagogischen Ansatz der Berliner Theaterpädagogin Maike Plath an. Sie beschreibt diesen in ihrem Buch „Befreit Euch“ mit den folgenden Worten: „Mein Ziel ist es, die real existierende Diversität in unserer Gesellschaft und in unseren Schulen als Ausgangspunkt aller konzeptionellen Überlegungen zu nehmen und als selbstverständliche Grundlage aller Bildungs- und Wachstumsprozesse mit zu denken – und auf diese Weise Vielfalt als größte gesellschaftliche Ressource produktiv werden zu lassen.“ Doch immer wieder stellt sich die Frage „Was können wir tun?“ Hierzu hat Carolin Emcke in ihrem Buch „Gegen den Hass“ im Jahr 2016 die folgenden vier Thesen veröffentlicht: 1. Wir können sprechend und handelnd eingreifen in diese zunehmend sich verrohende Welt. 2. Wir können hinausgehen und etwas unterbrechen. Wir können neu geboren werden, in dem wir uns einschalten in die Welt. 3. Wir können immer wieder anfangen, als Individuen aber auch als Gesellschaft. 4. Wir dürfen uns nicht nur als freie, säkulare, demokratische Gesellschaft behaupten, sondern wir müssen es dann auch sein. An den Tagen der „Offenen Gesellschaft“ in der Kölner Trinitatiskirche werden wir uns dem Thema auf unterschiedlichen Wegen nähern. Kernfragen sind dabei unter anderem: Wie wollen wir unser Leben und unsere Welt in Vielfalt gestalten? Wie gehen wir mit unseren Begrenzungen und Begabungen um? Die Tage werden ein offener Erfahrungs- und Experimentierraum und finden jeweils von 15 bis 19 Uhr statt. Wortimpulse, Gedanken, Ideen, Geschichten, Brot und Wasser teilen und am gemeinsamen Tisch in der Trinitatiskirche sitzen, das verspricht einen kreativen und offenen Rahmen, zu dem jeder eingeladen ist. Der Eintritt ist frei.
Termine
Aus der Ursprungsfrage „Offene Gesellschaft – Wie wollen wir in Zukunft in Verschiedenheit zusammenleben?“ leiteten die Veranstalterinnen und Veranstalter weitere aktuelle Themenfelder und Fragestellungen ab. Daraus entwickelten sie für die sechs Samstage jeweils ein Themenfeld, das an den einzelnen Tagen beleuchtet werden soll.
‚Veruneindeutigung‘ – eine Säule der offenen Gesellschaft?
»Veruneindeutigung« – Was bedeutet das? Ein muslimisch-christlichen Kontext und eine Einladung an alle, die mitdenken, mitsprechen, mitlesen, mitschreiben wollen.
Sa, 27. September 2019, 19 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erwünscht, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
WÜRDE doch möglich sein….
»Church Move« Teil 1 – Mit dem erfahrenen und experimentierfreudigen Ausdruckstänzer Andreas Simon laden wir zu einer Erkundung des Kirchraumes und der offenen Gesellschaft durch die Bewegung des eigenen Körpers und durch die Begegnung mit den Anderen ein.
Sa, 30. März 2019, 15 Uhr bis 19 Uhr, Eintritt: 10 Euro, Anmeldung erfornderlich, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
‚Ich erteile das Wort der Abgeordneten Jucharz‘ – Lesung am historischen Tag zu 100 Jahre Wahlrecht für Frauen
1919 ist ein besonderes Jahr für die Rechte und den Aufbruch von Frauen. In der jungen Weimarer Republik treten Frauen das erste Mal an die Wahlurne. Frauen mischen sich ein und prägen Kultur, Kirche und Gesellschaft.
Sa, 19. Janaur 2019, 17 Uhr bis 19 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erwünscht, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Fundstücke einer offenen Gesellschaft
„Ein – Blick“ in das Gesamtprojekt – ein Rück und Ausblick am Anfang des Kirchenjahres
Sa, 08. Dezember 2018, 15 Uhr bis 19 Uhr, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
„Regina und Ina“ – ein Gespräch zwischen Rabbinerin- und Pfarrerin
Lesung mit Natalia Verzhbovska (Rabbinerin) und Dorothee Schaper (Pfarrerin) Installation: „Gehörgang“ – Frauen im Gebet ‚kreativallianz‘ in Kooperation mit dem Landesverband liberaler jüdischer Gemeinden NRW
Sa, 03. November 2018, 18:30 Uhr, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
„Wir fordern Frieden!“ 100 Jahre engagierte Pazifistinnen
Von Pazifistinnen und anderen Frauen(wahl)rechtlerinnen weltweit AK Frauen und Frauenbeauftragte des Evangelischen Kirchenverbandes Köln.
Sa, 08. September 2018, 15 Uhr bis 19 Uhr, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Referenten
Hier finden Sie alle unsere Referentinnen und Referenten
Dorothee Schaper
Dr. Martin Bock
Jutta Eisenecker
Reinhard Schmitz
Rafael Nikodemus
Saad Thamir
Samuel Dobernecker
Galerie
Die Trinitatiskirche beherbergt an diesem Samstag einen Kompass aus einem Flüchtlingsboot und gibt Raum für Rettungsgeschichten mit diesem Kompass. Durch die Fundstücke aus dem Mittelmeer verwandelt sich der Kirchraum sowohl zum Gedenkort für die Ertrunkenen als auch zum Diskussionsraum, um neue Rettungsmöglichkeiten für den lebensgefährlichen Mittelmeerraum und Europa zu finden. Was denken und tun Christen an dieser Schnittstelle, wo Nord und Süd aufeinanderprallen?
Aktuelles
Hier finden Sie aktuelle Berichte über die Reihe „Offene Gesellschaft“
100 Jahre Frauenwahlrecht – (nur) eine Etappe auf dem Weg zur Gleichheit
Mit dem knappen Satz „Ich erteile das Wort der Abgeordneten Juchacz“ wurde 1919 die erste Rede einer Frau in der Weimarer Nationalversammlung angekündigt. Das Protokoll vermerkte als Randnotiz: „Heiterkeit“. Dorothee Schaper und Almuth Voss gaben am vergangenen Samstag in der Trinitatiskirche im Rahmen einer Lesung zum historischen Tag des 100-jährigen Jubiläums des Frauenwahlrechts Einblicke in die Leben damaliger Kämpferinnen für mehr Gleichheit und Sozialreformen.
Flyer zur Veranstaltung „Ina und Regina“ erschienen
Der Flyer mit dem Ablauf der Veranstaltung “ Ina und Regina “ ist frisch erschienen. Er enthält auch den Ablauf der Veranstaltung aus der Reihe „Offene Gesellschaft“ am 3. November 2018, 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr in der Kölner Trinitatiskirche.
Flyer zur Veranstaltung „Wir fordern Frieden und das Recht zu wählen“ erschienen
Der Flyer mit dem Ablauf der Veranstaltung „Wir fordern Frieden und das Recht zu wählen“ ist frisch erschienen. Er enthält auch den Ablauf der Veranstaltung aus der Reihe „Offene Gesellschaft“ am 8. September 2018 in der Kölner Trinitatiskirche.
Mehr als 80 Fundstücke im „Fundbüro für verlorene Seelen“ – ein Beitrag zur „offenen Gesellschaft“
Das Fundbüro für verlorene Seelen war geöffnet von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Büroleiterin war Gundula Schmidt von der Arbeitsstelle Inklusive Seelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Die Performance in der Kölner Trinitatiskirche war eine weitere Etappe des partizipatorischen Kunstprojektes „Erzähl mir von der Seele – schicke uns etwas von da, wo Du gerade bist“.
Ort
Trinitatiskirche Köln
Filzengraben 4, 50676 Köln
Anmeldung
Telefon: 0221 93 18 03-0 | Fax: -20 | anmeldung@melanchthon-akademie.de
Impressum
Herausgeber:
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
vertreten durch Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger
Haus der Evangelischen Kirche
Kartäusergasse 9-11
Telefon: 0221. 3382 -0
Mail: vorstand[at]kirche-koeln.de
Melanchthon-Akademie
Kartäuserwall 24 b
50678 Köln
Telefon: 0221.931803-0
Mail: info[at]melanchthon-akademie.de
Dorothee Schaper, Sammy Wintersohl (V.i.S.d.P.), Dr. Martin Bock
Mail: pressestelle[at]kirche-koeln.de