Kompass ohne Orientierung

Ein Fundstück im Mittelmeer Europa und seine Außengrenzen

Berichte von Seawatch und aus Brüssel Resonanzen durch Kunst und Musik Nr. 1001S

Sa, 17. Februar 2018, 15 Uhr bis 19 Uhr, Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln

Während der ersten Veranstaltung beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Schicksal der Flüchtlinge, die versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Reinhard Schmitz, ehemaliger Kapitän bei „Seawatch“, hält einen Impulsvortrag zum Thema. Es schließt sich die Diskussion „Europäische Außengrenzen und die Kirchen“ mit Pfarrer Rafael Nikodemus, Kirchenrat der Evangelischen Kirche im Rheinland, an. Die Künstlerin und Therapeutin Jutta Eisenecker zeigt Bilder zum Thema „Flucht“. Der Tag klingt mit arabischen und deutschen, muslimischen und christlichen Stimmen des deutsch-arabischen Chorprojektes „Eichenoase“ mit Saad Thamir und Samuel Dobernecker aus. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Referentinnen und Referenten sind Jutta Eisenecker, Reinhard Schmitz, LKR Rafael Nikodemus, Saad Thamir, Samuel Dobernecker.

Die Trinitatiskirche beherbergt an diesem Samstag einen Kompass aus einem Flüchtlingsboot und gibt Raum für Rettungsgeschichten mit diesem Kompass. Durch die Fundstücke aus dem Mittelmeer verwandelt sich der Kirchraum sowohl zum Gedenkort für die Ertrunkenen als auch zum Diskussionsraum, um neue Rettungsmöglichkeiten für den lebensgefährlichen Mittelmeerraum und Europa zu finden. Was denken und tun Christen an dieser Schnittstelle, wo Nord und Süd aufeinanderprallen?

„Israels Gott  erweist das eigene Gott sein darin, den  aus der Knechtschaft entflohenen Sklavinnen und Sklaven zum Gott der Befreiung geworden zu sein.“ Prof. Jürgen Ebach

„Ich vermute eher, alle , die einmal vertrieben wurden, die Flucht oder auch nur Migration kennen, alle die an verschiedenen Orten in der Welt sich zu Hause fühlen, alle die mit Heim oder Fernweh geplagt sind, alle, die die verschiedenen Klangfarben der Ironie und des Humors lieben, ….alle, die die Brüche von Gewalt und Krieg miterlebt haben, alle, denen die Furcht vor Terror und Repression unter die Haut gezogen ist, wissen doch um den Wert stabiler rechtsstaatlicher Institutionen und einer offenen Demokratie. Vielleicht sogar etwas mehr  als diejenigen, die noch nie darum bangen mussten, sie zu verlieren.“ Carolin Emcke, 2016